Oft geht unter, was Student_innen und die studentischen Interessensvertretungen erreichen können. Manchmal hat das den Grund, dass Sitzungen in denen Entscheidungen getroffen werden nicht-öffentlich sind, manchmal liegt es einfach nur daran, dass die Öffentlichkeitsarbeit zu wenig ernst genommen wird, oder auch einfach nicht ausreichend Zeit dafür vorhanden ist. Häufig gelingt nicht der große Wurf, aber ohne all die kleinen Verbesserungen sähe es in vielen Bereichen schlechter aus.

Gerne würden wir euch an dieser Stelle bereits von unseren etwas größeren Erfolgen (und leider auch einigen Misserfolgen) aus dem zur Zeit laufenden Verfahren der Modellakreditierung berichten. Wir dürfen aber noch keine Details aus den Sitzungen verraten und müssen noch um etwas Geduld bitten.
Nur so viel können wir verraten, wir haben dort zwar keinen eigenen Sitz mehr, einige studentische Mitglieder, die über ihre Fachschaften in den Gremien sitzen sind aber auch Mitglied bei uns, oder stehen unserer Gruppe nahe. Außerdem werden wir auch nach dem AStA-Wechsel die Möglichkeit haben uns weiterhin an den Sitzungen zu verteilen. Im Lenkungsausschuss konnten Forderungen umgesetzt werden, die wir bereits seit 2008 in unserem Programm stehen haben, langfristiges Engagement zahlt sich also manchmal doch noch aus. Sobald wir mehr berichten dürfen, erfahrt ihr das an dieser Stelle.

Dafür können wir von der Lösung eines allgemein eher kleinen Problem berichten, welches für die Betroffenen aber schwere Auswirkungen hatte.
Im Lehramtsstudium für das Lehramt Grundschule und Sonderpädagogik gibt es den Lernbereich Natur- und Gesellschaftswissenschaften, den man studieren kann, um Sachkundelehrer_in zu werden. Dort muss im Bachelorstudium im Bereich Natur- und Gesellschaftswissenschaften je ein Leitfach belegt werden. Leider wurde bisher versäumt ausreichend Plätze für die einzelnen Fächer zur Verfügung zu stellen und so wurden die Student_innen bisher per Klips einfach zugeteilt. Nach dem Motto „Friss oder Stirb“ sollten die Student_innen z.B. durch ein Chemie-Studium geschleust werden, wenn sie sich für Biologie interessieren, oder sich plötzlich statt mit Humangeographie beschäftigen zu können Sozialwissenschaftliche Module besuchen.

Erstmals in diesem Jahr waren einige Student_innen aber nicht bereit die Sache zu schlucken und wendeten sich an den AStA. Mitglieder unserer Gruppe nahmen sich des Themas an und führten Gespräche mit den Verantwortlichen (zu diesem Zeitpunkt war campus:grün knapp nicht mehr Mitglied im AStA, was in den Gesprächen deutlich gemacht wurde, den Verhandlungen aber keinen Abbruch tat). Außerdem schickten die Betroffenen Protestmails an verschiedene universitäre Stellen. Dies führte dazu, dass der Großteil der Student_innen nun doch noch mit den gewünschten Leitfächern versorgt werden konnte. Für diejenigen, die ihr Leitfach trotzdem nicht bekommen konnten, gibt es ab jetzt die Möglichkeit sich im kommenden Semester erneut zu bewerben, dabei wird es eine Priorisierung für höhere Fachsemester geben.

So konnte durch relativ einfach organisierten Protest und durch Gespräche eine zwar nicht perfekte aber doch akzeptable Lösung gefunden werden, die es den Student_innen ermöglicht ihr präferiertes Fach zu studieren, ohne z.B. viel Geld in Klagen stecken zu müssen oder ein Fach studieren zu müssen, welches sie nicht interessiert, was sich auch in der Notengebung zeigen würde.

Warum schreiben wir das? Nicht in erster Linie deshalb, weil für viele dieser Lernbereich interessant ist (den studieren je Semester nur ca. 100 Student_innen) , sondern um zu verdeutlichen, dass es zwar nicht unbedingt gelingt innerhalb von kurzer Zeit zu substanziellen Verbesserungen im Studium zu kommen und ein freies Studieren und Lernen zu ermöglichen, aber doch, dass es, wenn es genügend Einsatz gibt, Lösungen für Probleme geben kann, die die Studienbedingungen verbessern. Dafür benötigt es aber Einsatz von Seiten der Student_innen und von Seiten der Interessensvertretung.
Und die Visionen dürfen dabei natürlich ebenfalls nicht aus den Augen verloren werden.