Eine interessante Frage, die natürlich einer ausführlichen Antwort bedarf. Da der AStA nicht gerade die Füße still gehalten hat und die Seele baumeln ließ, sondern sich tatkräftig um eure Anliegen und Projekte zur Verbesserung des Studiums gekümmert hat, gibt es da einiges zu berichten. Wir versuchen uns mal auf ein Paar Punkte zu konzentrieren.

Im neuen Ökologiereferat wurden mehrere Projekte umgesetzt: Das wichtigste für uns ist die allseits beliebte Fahrradwerkstatt, die sich seit dem Wintersemester 2011/2012 im Hinterhof der Mensa befindet. Die Dienste der fleißigen Helfer_innen werden von vielen Fahrradbesitzer_innen in Anspruch genommen. Ein weiterer Erfolg ist die Gemüsekiste, eine Zusammenstellung von saisonalem und regionalem Obst und Gemüse, das von einem Bio-Bauernhof in der Nähe von Köln, nach Hause oder an die Uni geliefert wird.

Gut besucht war auch die Vortrags-, und Filmreihe zum Thema „Klimawandel vor der Haustür“, sowie die Diskussion zu regionalem und fairem Handel. Vom Ökologiereferat ging zudem auch die Forderung aus, dass alle AStA-Publikationen auf Recyclingpapier gedruckt wurden. Hier fand durchaus ein kleiner Mentalitätswechsel statt.

Eine Auseinandersetzung mit dem Thema Rassisimus und Alltagsdiskriminierung wurde durch das vom Referat „Kritische Wissenschaft und Antidiskriminierung“ organisierte `festival contre le racisme` angeregt. Dies erfolgte durch unterschiedliche Formate, wie Ausstellungen, Theateraufführungen, Vorträge und Konzerte.

Mit Vorträgen und Aktionen zu Burschenschaften, wie zum Beispiel der Störung des geplanten Couleur-Frühstücks der Burschenschaft Germania an Hitlers Geburtstag, setzte der AStA einen klares Zeichen gegen Rassismus und Faschismus. Im Wintersemester war die Veranstaltung „Rechte Burschen“ der Auftakt zu einer kritischen, inhaltlichen Auseinandersetzung. Wir hoffen, dass es da im kommenden Semester weitergeht und haben einiges vor. Mit den „Aktionstagen gegen Sexismus und Homophobie“ konnte an der Uni Köln den Focus besonders auf Antidiskriminierungsarbeit gesetzt werden. Die Ringvorlesung „Alternativen Denken“ bot einen Raum, die üblich gelehrten Denkweisen in verschiedenen Forschungsbereichen kritisch zu hinterfragen. Das Engagement im Bildungsstreik, die Forderung nach mehr Partizipation und der Einsatz gegen kommerzielle Werbung an der Universität sind weitere wichtige Anliegen des Referats für „Kritische Wissenschaft und Antidiskriminierung“.

Das Herzstück des Öffentlichkeitsreferates ist die in neuem Format erscheinende AStA Zeitung „Nachdruck“, in der hochschulpolitische Angelegenheiten, kritische Themen oder, so traditionsbewusst sind wir, auch der Speiseplan der Uni- Mensa ihren Platz finden. Das Referat informierte die Studierendenschaft über Uni-aktuelle Themen wie die Zwangsexmatrikulation vieler Kommiliton_innen, die schlechte Wohnungssituation in Köln und natürlich auch den Bildungsstreik. Die Präsenz des AStA’s auf dem Campus wird zusätzlich durch den neuen Info- Point im Seminargebäude verstärkt, wo AStA Aktive für Fragen und Anregungen zur Verfügung stehen. Einige Studierende haben so endlich erfahren, dass es sowas wie den AStA gibt.

Vernetzung

Unser Engagement im freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs) und bei Landesastentreffen (LAT) verstärkte die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen aus verschiedensten Städten. Dadurch konnte landes- und bundesweit auf wichtige Themen von Studierenden eingegangen werden.

Um auch Fachschaften unserer Universität wieder näher zusammen zu bringen, hat das Fachschaftsreferat Vernetzungstreffen organisiert. Dort konnten sich Fachschaftler_innen über uniweite Belange austauschen und informieren. Der Grundstein für eine uniweite Fachschaftenkonferenz(FSK) wurde damit gelegt und soll in den kommenden Monaten aktiv weitergeführt werden, allerdings ohne die Fachschaften einzuschränken oder etwas vorzugeben.

Im Senat stellte der AStA kritische Anträge und Fragen zum Beispiel zu Burschenschaften, zur Auslaufordnung der Lehramtsstudiengänge und zu Werbung an der Uni. Außerdem brachte sich der AStA ein, als es um die Einführung der Qualitätsverbesserungskommission, zur Verteilung der Studiengebühren-Kompenationszahlungen, ging. Das Rektorat versuchte diese lange herauszuzögern.

Im AStA setzten wir uns auch für die Verbesserung der Studienbedingungen ein. Gerade die neue Lehramtsausbildung wurde kritisch begleitet, um den neuen Bachelor- und Masterstudierenden ein studierbareres Studium zu ermöglichen.

Neben der inhaltlichen Arbeit wurde seit langem auch wieder auf die Finanzen geachtet. Ohne einen soliden Haushalt ist inhaltliche Arbeit schließlich nicht möglich. So konnten durch neue Verträge mit der Studiobühne oder kritischer Reflektion, welche Veranstaltungen wirklich notwendig sind, einige tausend Euro eingespart werden.

Wichtig für uns ist, darauf hin zu weisen, dass nicht nur wir im AStA tätig waren, sondern das mit der Juso Hochschulgruppe und DieLinke.SDS zwei weitere Gruppen beteiligt waren, bei denen wir uns an dieser Stelle bedanken wollen.

Alles zusammen betrachtet, war dieses AStA-Jahr endlich mal wieder ein Jahr in dem „Bewegung im AStA“ war. Wir haben euch bei den letzten Wahlen also nicht zu viel versprochen.

(Einige AStA-Beteiligte von campus:grün)
Erschienen in der grün:fläche im Wintersemester 2011/12