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Engagementmöglichkeiten an der Uni

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

Es gibt viele verschiedene gewählte Gremien innerhalb der Uni, die sich aus Student_innen zusammensetzen oder in denen Student_innen Mitbestimmungsrechte haben. Auch Du kannst dich hier einsetzen. Wir haben im folgenden alle Gremien aufgelistet, damit ihr euch einen Überblick verschaffen könnt, welche Gremien es gibt und welche Funktion sie haben. Der Vollständigkeit halber haben wir auch solche Gremien mit aufgelistet, in denen keine studentischen Vertreter_innen sitzen. Weiterlesen

„Volksgenosse“ bei den Rechtswissenschaften?

Otto Depenheuer und seine zweifelhafte Habilitationsschrift

Während des NS-Regimes ebneten Juristen den Weg zum Naziunrecht beispielsweise durch Rechtsumdeutung oder das außer Kraft setzen des Analogieverbots im Strafrecht. Einer, der diese Schritte ganz maßgeblich vorantrug, war Carl Schmitt. Zwar ist die Rolle Carl Schmitts in der Rechtswissenschaft bis heute umstritten, jedoch war er es, der von seinem eigenen Schüler als „Kronjurist des Dritten Reiches“ bezeichnet wurde. Zudem gilt seine „Lehre vom konkreten Ordnungsdenken“ bis heute als Begründung des so genannten Führerprinzips.

Lange Zeit sah es so aus, als hätte auch die juristische Fakultät der Universität zu Köln ihre dunkle Vergangenheit hinter sich gelassen. Doch schon seit längerem scheint es, dass Otto Depenheuer, seines Zeichens Professor für Staatsrecht (u.a. Grundrechte und Rechtsphilosophie), sich rechten Gedankenmustern, wie eben denen Carl Schmitts bedient, um seine „Lehre(n)“ zu rechtfertigen. Depenheuer war schon 2007 als Schäubles Nachtlektüre bekannt geworden.1 Seine staatstheoretischen Ansätze finden Anklänge an die „Feindtheorie“ Carl Schmitts. Der so titulierte „Feind“, in diesem Sinne der Terrorist, solle im Staat entschieden bekämpft werden. Weiterlesen

Ringvorlesung: Menschenrechte in Europa

Die Hochschulgruppe Amnesty International veranstaltet im kommenden Sommersemester eine Ringvorlesung zum Thema Menschenrechte

Menschenrechte gelten in unserer Gegenwart, zumindest in den westlichen Kulturkreisen, als besonders schützenswert – sie gehören zur Identität westlicher Staaten. Aber auch vor unserer Haustür ist ihre Umsetzung teilweise umstritten, und einige Menschenrechte werden nicht uneingeschränkt geachtet. Denkt man etwa an die Behandlung von Flüchtlingen oder Menschen ohne Papiere in den Ländern der EU, an die Diskussionen um die Aufweichung des Folterverbots oder an die Gefährdung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung im digitalen Zeitalter, wird die Spannung zwischen Anspruch und Wirklichkeit deutlich.

Die europäische Auseinandersetzung mit Menschenrechten steht in drei Spannungsverhältnissen. Kann ihre Konzeption erstens universelle Gültigkeit beanspruchen – oder handelt es sich um ein eurozentrisches Konzept, das einem westlich-christlich geprägten Leitbild entstammt und nicht auf der ganzen Welt umgesetzt werden kann? Welche Werte dominieren zweitens die Menschenrechte – liberale, soziale oder Entwicklungswerte? Und was geschieht drittens, wenn menschenrechtliche Werte in Widerspruch zueinander geraten, wie Freiheit und Sicherheit? Geben wir, um ein aktuelles Beispiel zu nennen, unsere Freiheit zu Gunsten der Sicherheit auf, indem wir Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchungen und Körperscanner zulassen und tauschen wir dadurch den Schutz unserer physischen Integrität gegen die Schutzlosigkeit des „gläsernen Menschen“? Weiterlesen

Umstrittene Einladung von „Homoheilerin“

She is Che

Creative Commons LicenseFoto von: Schockwellenreiter

Am Montag 7. Dezember 2009 hält die Professorin Edith Düsing einen Vortrag im Rahmen einer Ringvorlesung an der Uni Köln zum 250. Geburtstag von Friedrich Schiller. Die Vorlesung wird vom Philosophischen Seminar organisiert. Das Thema das Vortrages lautet: „Tyrannei der Triebe oder der Ideale? Schillers Konzept des ,höheren Selbst‘ in Nietzsches Umdeutung.“
Stattfinden wird der Vortrag in Hörsaal XIII von 16 bis 17:30 Uhr

Warum ist Edith Düsing umstritten?

Im Frühjahr dieses Jahres unterzeichnete Edith Düsing die Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung – Gegen totalitäre Bestrebungen der Lesben– und Schwulenverbände“
Diese Erklärung ist sexistisch und diskriminierend.

Was war/ist passiert?

Im Frühjahr 2009 fand in Marburg der „6. Internationale Kongress für Psychotherapie und Seelsorge“ statt. Bereits im Vorfeld war klar, dass es unter anderem Redner eingeladen werden, die die Auffassung vertreten Homosexualität sei eine therapierbare Störung. Als es daraufhin zu Protesten kam und verlangt wurde den Kongress zu stoppen wurde die oben erwähnte Erklärung aufgesetzt.

Was sagt die Erklärung?

Unter dem Deckmantel der Wissenschaftsfreiheit werden Thesen vertreten wie: „(…)birgt praktizierte Homosexualität ein erhebliches gesundheitliches und psychisches Risiko.“
„Dazu zählen überdurchschnittliche Anfälligkeit für AIDS, Geschlechtskrankheiten, Depression, Ängste, Substanzenmissbrauch (Alkohol-, Medikamente und Drogen) und Suizidgefährdung.“
In einem späteren Interview mit dem Express hielt Edith Düsing es für „eine gute Entwicklung“ wenn homosexuelle Menschen wieder heterosexuell würden.
Mit ihrer Unterzeichnung hat sich Edith Düsing klar zu diesen homosexuellenfeindlichen Äußerungen bekannt. Eine Universität und ihre Leitung muss sich die Frage gefallen lassen, ob sie unter dem Deckmantel der Wissenschaftsfreiheit einen diskriminierenden, menschenverachtenden, pseudowissenschaftlichen und antiemanzipatorischen Standpunkt zulässt und stillschweigend mitträgt?

Wir rufen alle Student_innen dazu auf sich am Montag im Hörsaal XIII zu versammeln und den menschenverachtenden Einstellungen von Frau Düsing entgegenzutreten.
Auch das Autonome Lesben- und Schwulenreferat LUSK hat eine Erklärung zu dem Thema verfasst.

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