Autor: pascal (Seite 15 von 46)

Hafenausbau soll Kölner Naturschutzgebiet zerstören

Jede Stadt hat ihre riesigen, meist überdimensionierten, Prestigeobjekte. Diese Bauvorhaben werden dann als „historisch“ und „wirtschaftlich nötig“ für die Stadt beschrieben: „Eine gute Investition in die Zukunft!“ Köln hatte in den vergangenen Jahren einige dieser Prestigeprojekte:

  • Das alte Kölner Schauspielhaus, das abgerissen werden sollte, nun aber nach heftigen Protesten saniert wird,
  • der Bau der Kölner Müllverbrennungsanlage, ein Schmiergeldskandal, der nicht nur Unsummen an Steuergeldern verschwendete, sondern auch so überdimensioniert ist, dass der Kölner Müll nun besonders teuer verbrannt wird, und
  • der U-Bahn-Bau, der immer mehr Zeit, Geld und schrecklicherweise das Stadtarchiv verschlungen hat.

Man sollte meinen, Köln hätte aus der Kontinuität von Bauvorhaben nach dem Motto „höher, größer, weiter, teurer“, welche den Bürger_innen von oben aufgedrückt und bei denen meist Alternativen außen vor gelassen wurden, gelernt. Doch nun rückt erneut ein Prestigeprojekt in den kommunalen Fokus: Der Ausbau des Godorfer Hafens. Weiterlesen

Gruß aus der Küche

Schon wieder ein Text über Ernährung und Fleischkonsum. Das ist ja so 2010. Vegetarismus als Teil eines hipsteresken Lebensstils. Mehr gesundes Essen in den Schulen. Jamie Oliver, der Küken vor laufender Kamera umbringt, um auf die haarsträubenden Vorgänge in Schlachtereien aufmerksam zu machen. Jonathan Safran Foer und sein Buch „Eating Animals“. Wieso muss man sich eigentlich immer von allen Seiten in sein Mittagessen reinquatschen lassen? Schon seit längerem nimmt das Thema Ernährung einen großen Stellenwert im gesellschaftlichen Raum ein und ist Anlass für hitzige Diskussionen. Auch die Einführung eines veganen Gerichts in der Hauptmensa der Universität hat sicherlich schon für Gesprächsstoff gesorgt – hurra, denken manche und freuen sich auf Sojaspieß und Tofubratlinge. Während andere die Augen verdrehen, genüsslich an ihrem Hähnchenbrustfilet „Kaschmir“ knabbern und die Ökoidioten belächeln. Weiterlesen

Vom Hinsetzen und Sitzenbleiben – Hintergrund: Ziviler Ungehorsam

Der Begriff des zivilen Ungehorsams kommt immer dann auf, wenn z.B. wieder mal ein Castortransport durchs Land rollt, oder rechtsextrem gesinnte Menschen versuchen ihre faschistischen Parolen öffentlich zu verbreiten. Aber was genau ist denn das „ziviler Ungehorsam“? Legal ,nicht legal? Nötig, unnötig? Welche Aktionen fallen darunter?

Diese Fragen versuche ich zu beantworten, jedoch sei eins von vornherein gesagt, dieser Begriff ist schwer zu fassen und genau das macht ihn aus.

Ziviler Ungehorsam wird fälschlicher Weise oft mit Revolution oder Umsturz assoziiert, das Gegenteil ist der Fall. Es geht um eine Form von politischer Partizipation, bei der die Bürger_innen bewusst gegen das bestehende Recht verstoßen, um zu symbolisieren, dass ihr „ Gewissen Widerspruch aus Gehorsam gegenüber höherrangigen, der Verfassung jedoch zu Grunde liegenden Menschenrechten verlangt“ (Elke Steven: Ziviler Ungehorsam, in: Ulrich Brand et al: ABC der Alternativen, Hamburg (VSA) 2007, S. 262f.). Dabei bewegt er sich im Spannungsfeld zwischen eben diesem bestehenden Recht, dem er als Staatsbürger unterworfen ist und den von seinem Gewissen vorgegebenen Gerechtigkeitsnormen. Die Beteiligten müssen dabei immer das Gesamtwohl im Auge haben und das Ziel verfolgen durch die Regelüberschreitung auf herrschendes Unrecht aufmerksam zu machen. Dabei muss die unbedingte Bereitschaft bestehen sich den strafrechtlichen Konsequenzen zu stellen. Weiterlesen

Sarrazinierung Deutschlands – Die rassistische Mitte in der BRD

„Der kommende Aufstand“ der Autor_innengruppe „Das unsichtbare Komitee“, ist das meist diskutierte Buch in Frankreich seit Jahren. Es beinhaltet neben einer kritischen Auseinandersetzung mit der französischen Gesellschaft und einigen theoretischen Abhandlungen, vor allem konkrete Handlungsmöglichkeiten für das Leben in einer sich befreienden Gesellschaft und auf dem Weg dorthin. Bezug genommen wird dabei vor allem auf die Aufstände in den Banlieues in Frankreich 2005/6. Sie stehen symbolisch als Beispiele für die Brüchigkeit des kapitalistisch-demokratischen Systems und seiner Allmacht im industrialisierten Westen.

Im Gegensatz dazu, steht das aktuelle Bestsellerbuch und seit der Gründung der BRD am meisten verkaufte politische Sachbuch „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin. Hatte Sarrazin schon in den letzten Jahren immer wieder mit menschenverachtenden Statements über Sozialhilfebezieher_innen auf sich aufmerksam gemacht („Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können“), so ist mit seiner medial aufwendig inszenierten Bucherscheinung eine neue Stufe der Hetze erreicht. Weiterlesen

Frauenquote – Wer nicht hören will, muss fühlen

So regelmäßig wie das Tempolimit taucht auch das Thema Frauenquote in Presse, Funk und Fernsehen auf. Ebenso wie die Diskussionen um das Tempolimit, hat jedoch trotz endloser Debatten auch die angestrebte Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wirtschafts- und Arbeitswelt sowie in Politik und Gesellschaft, in den letzten Jahren keine wesentlichen Fortschritte gemacht. In diesen Bereichen sind wir noch weit von der Geschlechtergerechtigkeit entfernt.

Im Wirtschaftsleben zeigen schon die nackten Zahlen, wie notwendig hier ein Durchbruch ist. Wie inzwischen hinlänglich bekannt, besetzen die Männer 90% der Spitzenpositionen in der Wirtschaft. Dieser Wert stagniert seit Jahren, als wäre er ein Naturgesetz. Wo jedoch liegen hier die Ursachen dieser Diskrepanz, und viel wichtiger, wie kann man hier Veränderungen bewirken?

Die in der Vergangenheit fehlende Bereitschaft der Konzerne, sich mit dem Thema Frauenquote konstruktiv auseinander zu setzen und eigenständig Maßnahmen zu entwickeln, die ein frauenfreundliches Klima in den Betrieben erzeugt, haben zu den heutigen katastrophalen Umständen geführt. So sehen sich die Konzerne nun mit der Situation konfrontiert, dass sogar rechtliche Schritte zur Einführung einer Frauenquote ernsthaft diskutiert werden.
„Wer nicht hören, will muss fühlen“ ist ein in der Erziehung zu recht überholtes Motto; für die Wirtschaft bekommt es hier jedoch einen aktuellen Bezug. Weiterlesen

Freilichtkino: Empire St. Pauli

Im Anschluss an unserer Kennenlerngrillen möchten wir gerne den Film „Empire St. Pauli“ auf der HumF-Wiese zeigen.

Filmbeschreibung

Hamburgs berühmtester Stadtteil St. Pauli war lange auch der ärmste. Mittlerweile leben und arbeiten hier jedoch immer mehr Gut- und Bestverdienende. Die sozialen Gegensätze verschärfen sich. Der Film zeigt, dass St. Pauli nicht nur als Ausgeh- und Amüsierviertel, sondern vor allem als Wohn- und auch Wirtschaftsstandort attraktiv geworden ist. Altbauten verschwinden oder werden aufwändig saniert, das Mietniveau steigt rasant, Mietwohnungen werden in Eigentumswohnungen umgewandelt. Wer sich wehrt oder nicht mehr in das neue Bild passt wird des Ortes verwiesen – direkt oder indirekt. Das ist Gentrifizierung. Empire St. Pauli zeigt diese Prozesse anhand von Interviews mit Menschen aus dem Stadtteil.

Dokumentarfilm 2009 | Irene Bude & Olaf Sobczak | 85 Min

Auch hier in Köln sind Gentrifizierungs-Prozesse zu beobachten. Eine neue Shopping-Mall in Kalk und die Umstrukturierung des Helios-Geländes in Ehrenfeld sind nur einige sichtbare Veränderungen.

 

Empire St. Pauli ist unter der Creative-Commons-Lizenz BY-NC-ND 3.0 veröffentlicht.

Kennenlerngrillen

Liebe Kommiliton_innen, liebe Interessierte,

hiermit laden wir von campus:grün euch zu einem gemütlichen Grillabend ein. Hier habt ihr die Gelegenheit in entspannter Atmosphäre unsere Mitglieder und unsere Projekte kennen zu lernen und sich ein wenig darüber auszutauschen. Vielleicht wird dabei ja auch euer Interesse geweckt selber aktiv zu werden. Für einen Grill und Besteck werden wir sorgen. Wir stellen (vegetarisches/veganes) Grillgut und Getränke. Eigenes kann natürlich auch gerne mitgebracht werden. Wir würden uns freuen euch kennen zu lernen und einen schönen Abend miteinander zu verbringen. Ab 21:30 Uhr werden wir einen Film zeigen.

Mit dem Rad zur Sürther Aue – Samstag 04.06.2011

Am 10. Juli 2011 haben auch wir Kölner Studierende die Möglichkeit bei der „Einwohner(_innen)befragung zum Ausbau des Godorfer Hafens“ zu entscheiden, ob das Naturschutzgebiet „Sürther Aue“ einem Ausbau des Godorfer Hafens zum Opfer fallen soll. Aus diesem Grund wollen wir mit euch zusammen eine Radtour von der Uni bis zum betroffenen Naturschutzgebiet unternehmen, um uns vor Ort von der lokalen Bürgerinitiative Hochwasser Köln-Rodenkirchen die biologischen Auswirkungen und politischen Hintergründe eines Ausbaus erläutern zu lassen. Alle die Lust und Zeit haben, können sich uns gerne anschließen.

Treffpunkt: 13 Uhr am Albertus-Magnus-Platz (vor der Albertus Magnus Statue)
Hin- und Rückweg: Jeweils ca. 15 km
Tempo: Gemütlich
Voraussichtliche Rückkehr: 18.00 Uhr
Was solltet ihr mitnehmen: Ein Fahrrad, Verpflegung(vor allem Getränke) und gute Laune

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