Antragssteller: AStA in Kooperation mit Oikos
Antragstext
Die Studierendenschaft der Universität zu Köln, vertreten durch das Studierendenparlament, unterzeichnet den offenen Brief des Netzwerks „Plurale Ökonomik“ an den Verein für Socialpolitik.
Begründung
Menschen, die VWL studieren oder studiert haben, sind gesellschaftlich sehr einflussreich, in einer Welt, in der wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen als wichtig erachtet werden und einem ständig begegnen. Diesen Menschen sollten öffentliche Hochschulen ermöglichen, ihre eigene Wissenschaft aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und ganzheitlich zu betrachten.
In den VWL-Veranstaltungen an der Universität zu Köln ist dies derzeit nur äußerst selten der Fall. Das Handwerk steht im Vordergrund der Lehre, es wird vor allem AUSgebildet, anstatt die Studierenden umfassend und zunächst zweckfrei zu bilden.
Mehr Vielfalt und alternative Ansätze in der Lehre aber auch in der Forschung, die ja stets auf die Lehre zurückwirkt, scheinen uns umso notwendiger, da sich weltweit ökologische und soziale Fragen zuspitzen. Deshalb müssen sie auch in die VWL als Sozialwissenschaft Eingang finden. Die Arbeit von Ökonom_innen hat nicht nur realpolitische Auswirkungen, sondern beeinflusst auch andere Wissenschaftsdisziplinen.
Aus diesen Gründen haben sich europaweit Gruppen gegründet, die zuerst mit eigens organisierten Veranstaltungen mehr Vielfalt in die VWL bringen wollten. Trotzdem haben alternative Herangehensweisen, die diese Probleme thematisieren, keinen oder nur sehr langsam Niederschlag an den Hochschulen gefunden. Aus diesem Grund hat sich das Netzwerk „Plurale Ökonomik“ gegründet, zu dem auch Oikos gehört. Die Kernforderungen des Netzwerkes wurden in einem offenen Brief formuliert, der einen Wandel in der VWL fordert und deshalb an den größten Verband von Ökonom_innen im deutschsprachigen Raum gerichtet wurde.
In diesem Brief fordern wir u.a. die Einführung einer Veranstaltung zur Geschichte des ökonomischen Denkens und eine größere Theorien- und Methodenvielfalt.
Der Brief soll einen langfristigen Prozess hin zu einer zukunftsfähigen VWL anstoßen und begleiten. So will das Netzwerk auf seiner Internetseite dokumentieren, an welchen Hochschulen bereits alternative Ansätze bestehen oder neu hinzu kommen – und an welchen nicht. Das soll Transparenz für (angehende) Studierende schaffen.
Als Studierendenschaft der Universität zu Köln können wir mit der Unterschrift ein Zeichen setzen für mehr Vielfalt und Selbstreflexion im Studium.
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