hochschulrat  wegrockenPünktlich zur Senatssitzung am 21. Mai informiert campus:grün über die Aufgaben des Hochschulrat. In den kommenden Tagen werden wir den Flyer in der Uni verteilen. Ihr könnt ihn aber auch schon heute als pdf herunterladen. Bei Fragen könnt ihr uns über den Kontaktbereich erreichen.

Flyer  herunterladen: Stoppt den Hochschulrat

Alles wird besser? – Der neue Hochschulrat

An der Öffentlichkeit und den StudentInnen vorbei sollen externe VertreterInnen mehr Einfluss auf unsere Hochschule bekommen. Hierzu hat die Landesregierung aus CDU und FDP sich im Zuge des Hochschulfreiheitsgesetzes ein neues Gremium ausgedacht das große Macht besitzt und mehrheitlich von externen Mitgliedern besetzt ist. Nach 18-monatiger Suche hat eine Kommission 10 Mitglieder gefunden, die sich an diesem Gremium beteiligen wollen. Diese sollen ab Ende Mai den Hochschulrat an unserer Uni bilden:

  • 8 uniexterne Personen aus Wirtschaft, Kultur und Politik z.b. bekommen VertreterInnen von Bayer und Deutsche Bank einen Sitz
  • nur 2 ProfessorInnen und keine anderen Angestellten oder StudentInnen der Universität
  • beaufsichtigt und bestimmt gleichzeitig das Rektorat
  • wird für 5 Jahre berufen
  • übernimmt viele Aufgaben des Senats
  • wird ohne studentische Mitbestimmung gewählt
  • tagt vier Mal im Jahr unter Ausschluss der Öffentlichkeit

=>  unsere Universität wird demnächst von einem undemokratischen Gremium regiert das kaum wissen kann, was hier geschieht. Gleichzeitig wird VertreterInnen von multinationalen Konzernen Stimmrecht und damit noch mehr Einfluss eingeräumt.

Die Einsetzung des Hochschulrats ist nur ein Beispiel neo-liberaler Hochschulreformen der jetzigen Landesregierung. Der geistige Freiraum der Universität soll einer unreflektierten Wissensvermittlung für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen weichen. Im Gegensatz zur vorherigen Regelung, nach der die MitarbeiterInnen und ProfessorInnen beim Land angestellt waren, sind sie jetzt der Unileitung unterstellt. Dies setzt die DozentInnen unter Druck und verhindert Freiheiten in der Wahl der Themen und schränkt somit kritische Wissenschaft ein.

Studiengebühren

Die StudentInnen müssen für das selbstverständliche Recht auf Bildung bezahlen. Die im Schulsystem verankerte soziale Selektion wird durch die Studiengebühren noch verschärft. Studieren wird zum gesellschaftlichen Privileg und die soziale Kluft vergrößert sich.

“Freie“ Uni

Der Staat zieht sich aus der Leitung der Hochschule zurück und arbeitet auf eine Selbstfinanzierung der Hochschulen hin. Die Universität ist somit zu verstärkter Kooperation mit Unternehmen gezwungen. Wir befürchten, dass die Landes-regierung eine Abhängigkeit der Hochschulen von Unternehmen plant. Schon heute ist der Einfluss auf die universitäre Forschung durch Unternehmen so groß, dass die Forschung fürs Allgemeinwohl kommerzieller Forschung weichen muss, die Forschung an den deutschen Universitäten wird bereits zu 20% aus Drittmitteln betrieben. Freie Forschung unabhängig von kommerzieller Interessen wird nahezu unmöglich.

Auch vor dem Bereich der Lehre wird der Ökonomisierungs-druck nicht halt machen. Fächer ohne direkten wirtschaftlichen Nutzen werden in Zukunft verschwinden oder zumindest innerhalb der Universität deutlich schlechter gestellt.

campus:grün Köln lehnt den Hochschulrat und die neoliberalen Reformen an den Hochschulen aus folgenden Gründen ab:

  • keine studentische Mitbestimmung
  • keine Mitbestimmung der wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen MitarbeiterInnen
  • undemokratische Wahl und Wiederwahl des Hochschulrats
  • keine geschlechtergerechte Besetzung (nur 2 Frauen)
  • der Hochschulrat hat sowohl Aufsichts-, als auch Steuerungsfunktionen und wird somit nicht kontrolliert
  • arbeitsrechtliche Abhängigkeit von der Hochschule schränkt kritische DozentInnen und ProfessorInnen ein
  • Einfluss wirtschaftlicher Interessen an der Hochschule wächst
  • durch nichtöffentliche Sitzung gibt es keine Transparenz
  • geistiger Freiraum wird zugunsten unternehmerischer Prinzipien und Konkurrenzdenken aufgegeben

Unsere Forderungen für eine unabhängige und demokratische Hochschule

  • Abschaffung des Hochschulrats
  • Abschaffung der Studiengebühren
  • mehr Basisdemokratie auf allen Ebenen
  • Drittelparität und Quotierung in allen universitären Gremien
  • die Landesregierung muss sich sowohl inhaltlich als auch finanziell ihrer Verantwortung für die Hochschulen stellen
  • Verhinderung der Einflüsse von Unternehmen an den Hochschulen

mehr Infos über den Hochschulrat auch bei der Alternativen Liste