Liebe Student*innen,
ihr fragt euch, wieso die Uni auf eine nie dagewesene Herausforderung wie die Klimakrise kaum reagiert? Anstatt über Klimagerechtigkeit zu diskutieren, orientieren sich die Inhalte eurer Lehrveranstaltungen an kapitalistischer Verwertbarkeit? Und warum läuft das BAföG eigentlich so schnell ab? Wieso müssen wir Studierende Angst davor haben die Heizung aufzudrehen, während Energiekonzerne Rekordgewinne machen? Statt um Inhalte geht es nur noch um Credit Points?
Ihr seid mehr als nur passives Humankapital! Geht wählen, um die Uni aktiv mitzugestalten!
Wir kandidieren als campus:grün, um unsere Hochschule inklusiver und ökologischer zu gestalten sowie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu bekämpfen.
Für eine diverse, soziale und klimagerechte Uni, in der ihr euch wohlfühlen könnt!
Wer sind wir?
campus:grün ist eine parteiunabhängige Hochschulgruppe an der Uni Köln. Hier setzen wir uns ein für Klimagerechtigkeit, Queerfeminismus, Antifaschismus, Antirassismus und gegen Antisemitismus. Unser Ziel ist eine inklusive und kritische Uni. Wir sind basisdemokratisch organisiert und haben dabei den Anspruch, gendergerecht und hierarchiefrei zu arbeiten – alle dürfen sich auf ihre Weise einbringen und haben Mitspracherecht. Wir treffen uns jeden Dienstag um 19.30 Uhr im Raum S 66 (Philosophikum).
Was wählen?
campus:grün kandidiert wieder für das Studierendenparlament! Wir sind außerdem beteiligt an bzw. unterstützen:
- Senat & Gleichstellungskommission: Linksrotgrüne Liste – campus:grün, Juso HSG, DIE LINKE.SDS & Friends
- SHK-Rat: TVStud – Gewerkschaftliche Liste
- Fakultätsvertretung und Engere Fakultät WiSo: Linksrotgrüne Liste – campus:grün, Juso HSG, DIE LINKE.SDS & Friends
Ökologie & Klimagerechtigkeit
Wir wollen, dass Nachhaltigkeit und vor allem Klimagerechtigkeit auch an der Uni im Fokus stehen. Dabei solidarisieren wir uns mit Students For Future, End Fossil und weiteren Klimagerechtigskeitsinitiativen. Klimagerechtigkeit kann nur antirassistisch, antifaschistisch, antikapitalistisch und queerfeministisch funktionieren.
Unsere Forderungen:
- Klimaneutrale Uni sofort!
- Kohleabbau stoppen, Lützerath und Alle Dörfer bleiben – weltweit!
- Solaranlagen auf allen Dächern der Uni und des Studierendenwerks
- Umfassende Verkehrswende: Verbesserung der Verkehrssituation für Fahrradfahrer*innen, zusätzliche Straßenbahnlinie an der Universität und Ausbau des Semesterticketangebotes
- Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und Müllaufkommen an der Uni (z. B. Kooperation mit Foodsharing und Einführung eines cleveren Pfandsystems)
- Veganes und vegetarisches Essensangebot erweitern, sowohl mittags als auch abends
- Alternativen zu den Produkten von ausbeuterischen und diskriminierenden Unternehmen, wie z. B. Nestlé, true fruits, Red Bull
- Ecosia als Standardsuchmaschine an der Uni
Lehren aus der Corona-Pandemie ziehen
Die Universität zu Köln soll eine Präsenz-Universität bleiben. Die Online-Formate können zwar den Austausch, den eine persönliche Begegnung schafft, nicht ersetzen. Nichtsdestotrotz hat die Corona-Pandemie gezeigt, was alles möglich ist. Diesen Erkenntnisgewinn dürfen wir nicht verschwenden, sondern in Zukunft nutzen, um unsere Universität weiterzuentwickeln.
Unsere Forderungen:
- Digitalisierung vorantreiben
- Vorlesungen zusätzlich online zur Verfügung stellen – einfach zugänglicheres Studium z. B. für Studierende mit Kind ermöglichen
- Mehr Lern- und Arbeitsplätze an der Uni
- Mehr Räume zum Austausch – Lehrkonzepte hinterfragen
- Angemessene Gesundheitskonzepte bei Präsenzveranstaltungen
Emanzipation und Vielfalt
Wir wollen eine inklusive und bedürfnisorientierte Uni. Hier darf kein Platz für Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Antisemitismus, Ableismus, Klassismus und jegliche weitere Diskriminierungsformen sein!
Unsere Forderungen:
- Die Überwindung der sozial konstruierten Zweigeschlechtlichkeit ist eine Voraussetzung für ein Unileben, welches Menschen garantiert, ohne Angst verschieden sein zu können
- Ende der (Einschreibungs-)Hürden für trans* und nicht-binäre Menschen – Deadname raus aus den Uni-Systemen!
- Stärkere Verankerung geschlechtsneutraler Sprache (z. B. Anrede bei E-Mails)
- Dauerhafte Etablierung und ausreichende Finanzierung von Gender-, Queer- und Diversity-Lehrangeboten (GeStiK)
- Stärkung der Gleichstellungsbeauftragten
- Quotierung universitärer und studentischer Gremien mit FLINTA*-Personen
- Aufarbeitung der kolonialen und nationalsozialistischen Vergangenheit der Uni (z. B. Umbenennung von Hörsälen, die nach Nazis benannt sind)
- Mehr postkoloniale und nicht-akademische Perspektiven
- Wickeltische und kostenlose Hygieneartikel (Tampons, Binden, usw.) auf allen Toiletten
- Weitere und konsequentere Einführung von All-Gender und FLINTA*-Toiletten
- Autonome Referate stärken – Alle autonomen Referate in die Satzung aufnehmen: fakE, BIPoC, AQUK, AFLR, SoS, Antifa AK, Ausländer*innenreferat, Studieren mit Kind
Aktiv gegen Rechts
Rassistische, nationalistische und neofaschistische Ideologien treten in vielerlei Formen auf und sind auch in der selbsternannten „Mitte“ der Gesellschaft sowie in den Universitäten verankert. Mit einer völkischen Partei im Bundestag sowie dem aggressiven Auftreten neurechter Bewegungen zeigt sich ein diskursverschiebender gesellschaftlicher Rechtsruck. Damit wird der Nährboden für Gewalt gegen marginalisierte Gruppen, wie z. B. Geflüchtete, bereitet. In Zeiten, in denen Antifaschismus schon lange keine Grundhaltung mehr ist und antifaschistisches Engagement zunehmend delegitimiert und kriminalisiert wird, ist der Kampf gegen rechte Strukturen und gegenaufklärerische Bestrebungen umso wichtiger!
Unsere Forderungen:
- Unterstützung antirassistischer Initiativen – Mobilisierung und Aufklärung gegen Rechts an der Hochschule und darüber hinaus
- Konsequente Ahndung rassistischer, antisemitischer, sexistischer, ableistischer, queerfeindlicher und anderweitig diskriminierender Äußerungen von Dozent*innen
- Antisemitischen Verschwörungsideologien konsequent Paroli bieten
- Kein Platz für Wissenschaftsfeindlichkeit – kein Platz für Querdenker*innen
- Burschenschaften und Verbindungen aus dem Verzeichnis der Hochschulgruppen streichen und Mitglieder aus Gremien ausschließen
- Für den Erhalt von Freiräumen, aus denen heraus auch antifaschistische Proteste und Aufklärungsarbeit organisiert werden können – Autonomes Zentrum, [ku:], Café Chaos, Bauwagenplätze, Anyway bleiben!
- Stärkung des Antifa AK (Antifaschistischer Arbeitskreis)
Soziale Uni & bessere Studienbedingungen
Viele strukturelle Missstände erschweren das Studium unnötig. Studierenden aus nicht-akademischen und ärmeren Elternhäusern wird es an der Uni schwerer gemacht oder der Zugang ganz verwehrt. Der Unialltag ist zudem geprägt von Leistungs- und Konkurrenzdruck sowie finanzieller Unsicherheit. Diese gehen oft mit psychischen Belastungen einher. Weiterhin sind in den nächsten Jahren an der Universität massive Kürzungen geplant. Hier darf es keine Kürzungen in Forschung, Lehre und Personal geben!
Unsere Forderungen:
- Ausbau der psychosozialen Beratung
- Leistungs-, elternunabhängiges und existenzsicherndes BAföG ohne Altersbegrenzung
- Mehr studentischer Wohnraum in Köln
- Für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte #TVStud
- Prüfungsrestriktionen (z. B. 3-Versuchsregelung) abschaffen & geringere Prüfungsdichte
- Hochschulzugang für geflüchtete Menschen vereinfachen
- Anerkennung von allen (Hoch-)Schulabschlüssen aus anderen Ländern
- Reform der Arbeitsbedingungen an Hochschulen – Stopp für Kettenbefristungen!
- Ausbau von Lernräumen, Verbesserung der Ausstattung und Schaffung von Rückzugsorten
- Barrierefreie Universität (z. B. Sensibilisierung aller Hochschulangehörigen, barrierefreie Homepages)
- Bachelor-/Master-System reformieren und Workload verringern
- Günstiges Ticket für Studierende erhalten
Kritische & autonome Wissenschaft
Die Uni braucht inhaltliche und methodologische Vielfalt in Lehrveranstaltungen! Aktuell scheint Employability gefragter als Bildung im Sinne der kritischen Durchdringung von Zusammenhängen, kapitalistische Verwertbarkeit geht vor Erkenntnisgewinn. Wissenschaft kann niemals wertfrei sein, da sie immer in Herrschaftsverhältnisse eingebettet ist. Außerdem lehnen wir Drittmittelabhängigkeiten der Forscher*innen ab.
Unsere Forderungen:
- Offenlegung & kritische Überprüfung aller Kooperationsverträge mit Unternehmen
- Studium Integrale ausbauen und in jeden Studiengang integrieren
- Freie Veröffentlichung universitärer Forschung
- Vollständige öffentliche Ausfinanzierung der Hochschulen und Fachbereiche
- Mehr Zeit und Raum für selbstgewählte Inhalte
- Alternativmethoden anstelle von „Tierverbrauch“
- Kritische Auseinandersetzungen mit diskriminierenden Thesen von Klassikern (Beispiel: Kants Werke)
Hochschuldemokratie & Hochschulpolitik
Die Uni ist ein politischer Raum und muss auch als solcher verstanden werden! Akteur*innen, die sich selbst als unpolitisch missverstehen, formulieren damit eine politische Bankrott-Erklärung. Politik beschränkt sich nicht auf Parteien-Politik, weshalb jede Handlung als politisch begriffen werden muss. Außerdem möchten wir Hochschulpolitik inklusiver gestalten, damit noch mehr Studierende dazu empowert werden, sich politisch zu engagieren und einzubringen.
Unsere Forderungen:
- Hochschulpolitik zugänglicher gestalten
- Nicht nur Dienstleistungs-AStA, sondern starke politische Vertretung der Studierendenschaft
- Universitären Konkurrenzkampf beenden: Exzellenzinitiative/-strategie abschaffen
- Stärkung der Fachschaften – Ja zur Neubildung der Sowi-Fachschaft
- Studierendenparlament wirklich geschlechterparitätisch besetzen – inklusive quotiertem Präsidium
- Viertelparität: Gleicher Anteil Student*innen, Professor*innen, nicht- und wissenschaftlicher Mitarbeiter*innen in Gremien
- Abschaffung des undemokratischen Hochschulrats
- Stärkung der landesweiten und bundesweiten Studierendenvertretung
Für ein modernes Hochschulgesetz NRW
Im Mai 2022 wurde ein neuer Landtag in Nordrhein-Westfalen gewählt. Die neue Landesregierung muss sich kritisch mit den Änderungen von Schwarz-Gelb aus der vorherigen Legislaturperiode befassen. Das Hochschulgesetz muss nach studentischem Interesse reformiert werden!
Unsere Forderungen:
- Nein zu Studienverlaufsvereinbarungen und Anwesenheitspflicht – nein zu Repression gegen außeruniversitäre Verpflichtungen und studentisches Engagement
- Zivilklausel auf Landesebene wieder einführen, gegen Aufrüstungspläne und militärfinanzierte Forschung
- Gegen jegliche Zwangsexmatrikulation
- Verhinderung der Einführung jeglicher Studiengebühren
- Auslaufordnungen und „Regel“studienzeit abschaffen
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