Am 13. März hat die Sparkasse KölnBonn wie von der Stadt Köln gefordert den Mietvertrag mit dem Autonomen Zentrum (AZ) in Köln- Kalk aufgekündigt.
Nachdem in der letzten Debatte um ein Ende des AZs noch ein Grünstreifen an seine Stelle treten sollte, ist nun plötzlich von Pavillons für die Schule, die in der Nachbarschaft entstehen soll, die Rede.
Die Gründe für die Kündigung scheinen uns deshalb vorgeschoben und konstruiert, um die Solidarität mit dem Autonomen Zentrum zu untergraben. Ein Platz für autonome Kultur und Politik darf nicht gegen Schulen und Grünflächen ausgespielt werden. Dass Köln derzeit ein attraktiver Wohnort für viele ist, liegt sicherlich nicht in erster Linie an isolierten Grünflächen oder überteuerten Wohnungen (wie sie derzeit in Kalk reichlich entstehen…), sondern geht auf die Existenz zahlreicher kultureller, künstlerischer und sozialer Räume zurück.
Das AZ in der Wiersbergstr. 44 bietet mit seinen vielfältigen nicht-kommerziellen Aktionsformen nicht nur einen Raum für kulturellen und politischen Austausch, sondern ermöglicht auch eine individuelle Selbstverwirklichung. Filme, Vorträge, Musik, Kunst jenseits kommerzieller und gesellschaftlicher Zwänge, eine selbstverwaltete Küche, ein Fahrradwerkstatt, ein Umsonstladen, eine Kneipe, ein Cafe, Solidaritätsveranstaltungen, Festivals, Kongresse… für all dies ist Platz im AZ. Das AZ war Geburtsort für zahlreiche Bands, einen Gemeinschaftsgarten, politische Bündnisse und Aktionen wie etwa Klima- oder No-Border-Camps. Und das AZ war Rückzugsort nach ungezählten Demonstrationen und Aktionen. Damit ist das Autonome Zentrum zum Kristallisationsort gesellschaftlicher Veränderung geworden. Hier wird im Kleinen ausprobiert, wie gemeinschaftlich und gleichberechtigt an einer friedlicheren und (ökologisch und sozial) gerechteren Welt gearbeitet werden kann.
Für uns stellt das AZ eine wichtige und dringend benötigte Alternative im sozialen Leben in Köln dar. Das Autonome Zentrum darf nicht durch den Versuch, andere soziale Zwecke gegeneinander auszuspielen, aus dem Kölner Stadtleben verschwinden. Wir wollen und werden das AZ nicht ohne Kampf aufgeben und zeigen unsere Solidarität mit den Nutzer*innen des Autonomen Zentrums.
Kein Tag ohne.
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