Initiiert von einigen Aktiven von campus:grün Köln gibt es seit einigen Wochen ein neues Webprojekt namens astawatch. Ähnliche Initiativen gibt es auch schon an anderen Unis in Nordrhein-Westfalen. astawatch Köln möchte aber einige Schritte weiter gehen.
Universitäten waren schon immer Orte, an denen kritische Positionen erarbeitet und von dort in die Öffentlichkeit getragen wurden. Von der Studierendenschaft und kritischen DozenntInnen getragen, wird der gesellschaftliche Konsens immer wieder hinterfragt. Die gesellschaftlichen Umwälzungen der 1968er sind nur ein Beispiel hierfür. Auch international gingen große Protestbewegungen meistens von Universitäten aus.
An der Uni Köln gibt es seit vielen Jahren einen AStA, der von der unpolitischen Hochschulgruppe „Die Unabhängigen“ dominiert wird. Dieser AStA hat zu einer generellen Entpolitisierung der Studierendenschaft geführt. Zwar nahmen viele StudentInnen bei Protesten gegen Studiengebühren und Hochschulrat im Sommersemester 2008 teil. Insgesamt lässt sich aber eine große Resignation bei StudentInnen feststellen. Kritische DozentInnen sind ebenso rar gesät. Wenn die Uni wieder Diskussionsplattform für neue Ideen werden will, muss sich vieles grundsätzlich ändern.
Wichtig für die Repolitisierung der StudentInnen sind Informationen. Viele Medien berichten selektiv innerhalb des politischen Mainstreams. Ökologische, soziale und bildungspolitische Themen werden entweder für populistische Zwecke entfremdet oder gänzlich ausgeblendet. Genau hier möchte astawatch ansetzen. astawatch versteht sich als Gegenöffentlichkeit zum AStA. Die „Rückmeldung“, die Zeitung des AStA, gibt immer wieder gerne interessante Einblicke in juristischen Feinheiten der Zweitwohnsitzsteuer oder verbraucht wertvolles Papier zum Abdruck des Mensaplans, bietet aber nichts sinnvolles zur politischen Bildung und Information.
Wir möchten die StudentInnen über politische Geschehnisse an der Uni Köln, aber auch darüber hinaus informieren. astawatch schafft ein Forum für alle StudentInnen, in dem der neoliberale Umbau unserer Hochschule kritisiert und die Proteste dagegen dokumentiert werden.
Wir möchten die Geschehnisse im StuPa und AStA kritisch begleiten und damit für Transparenz in den studentischen Gremien sorgen. Der AStA kommt dieser Aufgabe nicht nach, sondern verursacht durch die „Nichtbehelligung“ der StudentInnen mit ihrer „Interessensvertretung“ das Gegenteil. Dadurch bringen sie das Interesse der StudentInnen an Hochschulpolitik gänzlich zum Erliegen.
Nicht zuletzt versteht sich astawatch als Diskussionsplattform für die Uni Köln. Wir wollen zeigen, dass Politik nicht nur über die StudentInnen hinweg (wie beim jetzigen AStA), sondern auch mit ihnen möglich ist.
Dafür brauchen wir euch! Informiert euch! Diskutiert mit! Übt Kritik an den Zuständen! Bringt euch ein!
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