Gemeinsam mit Studierenden, Wissenschaftler_innen und Schüler_innen in Deutschland rufen wir zum Bildungsstreik 2014 gegen die Unterfinanzierung des Bildungssystems und gegen die Ökonomisierung der Bildung auf!

Bildung ist ein notwendiger Grundstein zur gesellschaftlichen Teilhabe und Mitbestimmung. Doch der Zugang zu Bildung könnte eingeschränkter nicht sein, denn die Möglichkeiten sich zu bilden, werden durch die individuellen Lebensbedingungen bestimmt. Teilhabe, Demokratie und Mitbestimmung sind daher oft nur für Menschen aus privilegierten Lebensverhältnissen umzusetzen. KiTa, Schule, Ausbildung, Studium, Weiterbildung und Freizeitgestaltung sind eng miteinander verzahnte (Bildungs)chancen für Alle in der Gesellschaft.

Keine dieser Bildungsmöglichkeiten kann gegen eine andere ausgespielt werden und keine kann getrennt von den anderen gesehen werden. Wir treten für alle Bildungsbereiche ein! Gute Bildungsbedingungen erfordern ebenso gute Arbeitsbedingungen, dennoch gehören prekäre Beschäftigung, hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck, Konkurrenz und schlechte Löhne zum Alltag in allen Bildungseinrichtungen. Bildung ist ein hohes Gut und muss auch als dieses behandelt werden. Auch Privatisierungen von Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen, Werbung der Bundeswehr oder privater Unternehmen, ökonomische Einflussnahme und Verwertungsinteressen haben in Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen nichts zu suchen. Bildung und Wissenschaft stehen für eine soziale, ökologische und friedliche Entwicklung der Gesellschaft und müssen auch als diese handlungsfähig sein. Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende und Eltern müssen über die Gestaltung der Bildung mitentscheiden können. Unser Bildungssystem muss aktiv verändert werden und wir tragen einen Teil dazu bei. Hochschule sind keine Inseln, sondern wirken auf die Gesellschaft, so wie die Gesellschaft auf Hochschulen wirkt. Zum Erhalt der Bildung und für unseren gesellschaftlichen Beitrag fordern wir Studierende:

in Köln:

– bezahlbare Wohnungen in Hochschulnähe

– Anwesenheitspflicht abschaffen

– Kita Plätze ausbauen, familienfreundliche Vorlesungszeiten! Studieren mit Kind ermöglichen

– Gleiche Rechte für Studierende ohne deutschen Pass: Sprachkursgebühren abschaffen- Studiengebühren für niemanden

– Für vielfältige Inhalte und Wissenschaft: Für einen Ausgleich von quantitativen und qualitativen Lehrmethoden und plurale Ökonomie

– Wahlfreiheit im Studium

– Numerus Clausus (NC) und so genannte Eignungstests abschaffen

– Raumknappheit an der Uni beheben

in NRW:

– Mindestlohn für Praktika

– Tarifverträge und Personalrat für Studentische Hilfskräfte, Gleichstellung studentischer Aushilfskräfte: keine 2 Klassen studentischer Kräfte

– Demokratie an der Hochschule: Hochschulräte abschaffen und Einführung der Viertelparität in allen gewählten Gremien

– Transparenz: Drittmittel und Geldflüsse innerhalb der Hochschulen offenlegen

– Drittmittelabhängigkeit abschaffen, Grundfinanzierung statt wettbewerbsbasierter Finanzierung

– Prekäre Beschäftigungsverhältnisse abschaffen

– Latinumspflicht abschaffen

– Frauenquote für Professuren und Mitarbeiter_innen in Berufungskommisionen

– Haushaltsbeauftragte Fachperson für die Studierendenschaft aus dem HZG-Entwurf streichen

– Aufwandsentschädigung für Gremientätigkeit – Zivilklauseln in den Grundordnungen der Hochschulen

– Veröffentlichung aller Forschungsergebnisse

– keine Zwangsexmatrikulationen- keine Auslaufordnungen für LPO 2003

Bundesweit:

– Masterplatz für alle

– Bafög eltern-, alters- und herkunftsunabhängig

– Weg mit der Regelstudienzeit

– Abschaffung des Kooperationsverbotes zwischen Bund und Ländern

– Schuldenbremse abschaffen – Geld für das Bildungssystem nutzen!

– Vermögen umverteilen für notwendige Investitionen in die Zukunft – mehr Geld für die Bildung!

– Grundlegende Reformierung von BA/MA