Monat: Juli 2013

Offener Brief an das Rektorat zur geplanten Abschaffung des BC SoWi

Am Montag, den 8 Juli fand die Sitzung der Engeren Fakultät, das höchste beschlussfassende Gremium der WiSo-Fakultät, statt. In dieser Sitzung wurde, trotz gegenteiliger Absprache, die Abschaffung des Bachelors Sozialwissenschaften weiter zementiert. Daher hat das Bündnis „Sozialwissenschaften erhalten“, in dem campus:grün aktiv mitarbeitet, einen offenen Brief verfasst, in dem es ein Gespräch mit dem Rektorat fordert. Aktuelle Informationen des Bündnisses findet ihr auf Facebook unter Sozialwissenschaften erhalten.

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Freimuth,

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Herzig,

Sie haben wahrscheinlich mitbekommen, dass es an der WiSo-Fakultät eine Neuausrichtung des Studiengangs Sozialwissenschaften geben soll. Mit der angedeuteten Ausrichtung „VWL sozialwissenschaftlicher Richtung“ sind und waren sehr viele Studierende nicht einverstanden.

Dazu hat es mehrere Pressemitteilungen von verschiedenen Hochschulgruppen und auch von dem gegründeten Bündnis „Sozialwissenschaften erhalten“ gegeben. Das Bündnis wird von vielen Hochschulgruppen unterstützt: Jusos, campus:grün, sds, oikos, JU, LHG, HSG SOWI, Kritische Wirtschafts-und Sozialwissenschaftler_innen. Unsere Forderungen sind, dass es zum einen keinen VWL-Pflichtanteil geben soll und zweitens Soziologie und Politik gemeinsam studierbar sein soll.

Auch der Kölner Stadt Anzeiger hat am Dienstag, den 9 Juli über die Proteste zu dem Thema berichtet: http://www.ksta.de/campus/uni-koeln-protest-der-sowi-studenten,15189650,23642456.html

Die Proteste fanden am Montag, den 8 Juli während der EF-Sitzung der WiSo-Fakultät statt. Wir haben mit den Mitgliedern der Engeren Fakultät gesprochen und unser Bündnis hatte die Möglichkeit seine Argumente zu nennen. Uns wurde mitgeteilt, dass über den Studiengang in der nächsten Sitzung der Studienreformkommission diskutiert wird und letztendlich in der Sitzung der Engeren Fakultät Anfang August entschieden wird. Der Studiendekan, Herr Buschfeld, teilte uns auch mit, dass wir Vertreter_innen in die Sitzung der Studienreformkommission einladen lassen können und dort unsere Argumente nochmal darlegen können.

Erschreckenderweise wurde nun  in der EF-Sitzung am Montag, den 8 Juli entgegen dem, was uns mitgeteilt wurde, abgestimmt, dass der zukünftige SoWi-Studiengang  einen VWL-Pflichtanteil von 60 Leistungspunkten haben wird. Die Abstimmung über die Ausrichtung des Studiengangs stand unseres Wissens nach nicht auf der Tagesordnung der EF-Sitzung.  Außerdem wurde uns mitgeteilt, dass es zu diesem Thema in der Sitzung vom 8 Juli keine Abstimmungen geben würde. Alle Studierendenvertreter_innen haben in der Sitzung gegen den VWL-Pflichtanteil von 60 Punkten gestimmt.

Wir finden es skandalös, wie über die Köpfe von Studierenden hinweg entschieden wird! Vor allem, weil uns zugesichert wurde, dass die Entscheidung erst im August getroffen wird! Das ist ein unehrliches und mehr als intransparentes Arbeiten. Wir weisen Sie daraufhin, dass wir dieses intransparente Vorgehen der WiSo-Fakultät der Presse mitteilen werden. Studentische Interessen dürfen in einem solchen Entscheidungsprozess nicht ignoriert werden. Außerdem bitten wir Sie um ein Gespräch in naher Zukunft mit Vertreter_innen des Bündnisses „Sozialwissenschaften erhalten“. Wann könnte dieses Gespräch stattfinden?  Wir bitten Sie um Terminvorschläge.

Mit freundlichen Grüßen

Das Bündnis „Sozialwissenschaften erhalten“

Gegen die Abschaffung des Bachelors Sozialwissenschaften – Zusammenschluss eines lagerübergreifenden Bündnisses „Sozialwissenschaften erhalten“

Bündnislogo_n_swIm März 2013 beschloss die Engere Fakultät (EF), das höchste beschlussfassende Gremium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln die Abschaffung des Studiengangs Sozialwissenschaften (SoWi). Seitdem dies im Juni bekannt wurde, entwickelten sich innerhalb der Studierendenschaft massive Proteste.

Zur Organisation der Proteste hat sich nun sowohl aus verschiedenen Hochschulgruppen als auch aus weiteren interessierten Studierenden ein breites Bündnis gegründet. Das Bündnis wird von folgenden Kölner Hochschulgruppen unterstützt: Juso HSG, dielinke.sds, Kritische Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler_innen, LHG, campus:grün, HSG Sowi, JU HSG und oikos.

„Wir kritisieren, dass laut EF-Beschluss der Bachelor SoWi durch einen Bachelor „Volkswirtschaftslehre (VWL) sozialwissenschaftlicher Richtung“ ersetzt werden soll. Erste Entwürfe sehen einen wesentlichen verpflichtenden VWL-Anteil vor. Das führt zu einer deutlichen ökonomischen Ausrichtung des Studiengangs. Den Studierenden wird damit die freie Entscheidung genommen. Ihnen wird die Möglichkeit entzogen, Politik und Soziologie im Hauptfach zu kombinieren. Gerade diese Wahlmöglichkeit ist für viele Studierende ausschlaggebend, in Köln zu studieren“, empört sich Lukas Arndt vom Bündnis „Sozialwissenschaften erhalten“.

„Die Entscheidung der EF wurde einer breiten Uni-Öffentlichkeit viel zu lange vorenthalten. Sowohl die WiSo-Fakultät als auch die Fachschaft WiSo als Interessenvertretung der Studierenden sind damit ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden. Erst auf Druck von Außen wurden Informationen herausgegeben. Selbst betroffene Lehrpersonen wurden erst von der Studierendenschaft informiert“, entrüstet sich Simon Micken vom Bündnis „Sozialwissenschaften erhalten“.

„Unsere Forderungen sind, dass es erstens keinen verpflichtenden VWL-Anteil im SoWi-Bachelor geben soll. Zweitens muss die Möglichkeit, Politik und Soziologie zu wesentlichen Anteilen zu kombinieren, erhalten bleiben. Darüber hinaus wird der dahingehende Beschluss der Engeren Fakultät vom März 2013 abgelehnt“, sagt Laura Lemmer vom Bündnis „Sozialwissenschaften erhalten“.

„In näherer Zukunft sind Proteste und Demonstrationen gegen die Entscheidung geplant. Wir rechnen mit einer großen Beteiligung der Studierenden, da die Petition des Bündnisses zum Erhalt des Studiengangs schon von 1.280 Menschen unterschrieben wurde“, kündigt Ann-Kathrin Löhr vom Bündnis „Sozialwissenschaften erhalten“ an.


Aktuelle Infos findet ihr auch auf den Facebook-Seiten des Bündnisses und von campus:grün.

 

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